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Faxen am
Strassenrand
« Wenn das LiMa zusammen mit
Liestaler Kleiderboutiquen eine
Moderepor tage produziert, darf
ich oft als Model dabei sein. Im
Team mit Florianne Holinger, die
den jungen mädchenhaften Typ
repräsentiert, ziehe ich dann
von Geschäft zu Geschäft, lasse
mich schminken und einkleiden
und von Fotografen zu allerhand
Faxen anstiften. Auf diesem Bild
mime ich grade einen Autostopp
an der Kasernenstrasse, einge-
kleidet von der Boutique Ciocco-
Diese Aufbruchsstimmung lata. Eines ist sicher: Wir hätten
können!»
« Innerhalb des LiMa-Teams bin ich vor allem für die Rubrik ‹Aufgefallen› in manches Auto einsteigen
zuständig. Das sind diese Kurzportraits neuer Unternehmen und Ideen,
die sich stets auf den ersten Seiten des Magazins befinden. Wenn ich nun Sobald das frisch gedruckte LiMa
sagen soll, wer mir in diesen fünf Jahren persönlich besonders aufgefallen in der Redaktion eintrifft, kommt
ist, kommt mir spontan eine ganze Reihe in den Sinn. Da ist zum Beispiel auch Ivana Busarello Asch mit
der Bubendörfer Michael Dieterle. Er hatte die brillante Idee, Schafe als einer grossen Tasche und geht
Rasenmäher zu vermieten. Besonders Freude hatte ich natürlich daran, auf Verteiltour im ganzen
dass bei Dieterle neben den Schafen auch die schönen Walliser Schwarz- Stedtli.
halsziegen zum Einsatz kommen – bin ich doch selbst eine Walliser Berg-
geiss. Auch der sizilianische Konditor ist mir noch lebhaft in Erinnerung,
der fern seiner Heimat und Familie mit der Übernahme der Konditorei
Krattiger seine Chance packen wollte. Das ging leider schief.
Den grössten Eindruck hinterlassen hat aber Ali Cöcel. Er hat noch
während seiner Lehre auf einer Bank sein eigenes Reinigungsinstitut
gegründet. Er wollte etwas erreichen und war sehr schnell erfolgreich.
Heute beschäftigt er über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit
nicht mal 20 Jahren war Cöcel geschäftstüchtig, fleissig und vor allem
war er sich nicht zu schade sein, selbst den Besen zu schwingen. Davor
habe ich grossen Respekt.
Ich gehe gerne zu meinen «Aufgefallen»-Terminen. Da treffe ich immer
auf Menschen in Aufbruchsstimmung. Sie verwirklichen ihren Traum von
eigenen Geschäft oder setzen eine neue Idee um. Das ist etwas Schönes,
Positives. Ich gehe gut gelaunt aus jedem dieser Gespräche. Natürlich läuft
es nicht bei allen rund. Das merke ich etwa dann, wenn ich zwei-, dreimal
innerhalb weniger Jahre ins gleiche Lokal, aber zu neuen
innerhalb weniger Jahre ins gleiche Lokal, aber zu neuen
Mietern unterwegs bin. Das unterstreicht das Risiko, das
Mietern unterwegs bin. Das unterstreicht das Risiko, das
sie alle eingehen. Umso mehr freue ich mich für all jene,
denen es gelingt, ihr Unternehmen auf sichere Beine zu
stellen, zu wachsen – und ja: aufzufallen.»
Isabelle Pryce schreibt für das LiMa als freischaffende
Texterin und Journalistin.
– 16 – LiMa Mai – Juni 2017