Page 16 - 170823_LiMa_September_Oktober
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Faxen am
                                                                                          Strassenrand

                                                                                          « Wenn das LiMa zusammen mit
                                                                                          Liestaler Kleiderboutiquen eine
                                                                                          Moderepor tage produziert, darf
                                                                                          ich oft als Model dabei sein. Im
                                                                                          Team mit Florianne Holinger, die
                                                                                          den jungen mädchenhaften Typ
                                                                                          repräsentiert, ziehe ich dann
                                                                                          von Geschäft zu Geschäft, lasse
                                                                                          mich schminken und einkleiden
                                                                                          und von Fotografen zu allerhand
                                                                                          Faxen anstiften. Auf diesem Bild
                                                                                          mime ich grade einen Autostopp
                                                                                          an der Kasernenstrasse, einge-
                                                                                          kleidet von der Boutique Ciocco-
       Diese Aufbruchsstimmung                                                            lata. Eines ist sicher: Wir hätten

                                                                                          können!»
       « Innerhalb des LiMa-Teams bin ich vor allem für die Rubrik ‹Aufgefallen›          in manches Auto  einsteigen
       zuständig. Das sind diese Kurzportraits neuer Unternehmen und Ideen,
       die sich stets auf den ersten Seiten des Magazins befinden. Wenn ich nun           Sobald das frisch gedruckte LiMa
       sagen soll, wer mir in diesen fünf Jahren persönlich besonders aufgefallen         in der Redaktion eintrifft, kommt
       ist, kommt mir spontan eine ganze Reihe in den Sinn. Da ist zum Beispiel           auch Ivana Busarello Asch mit
       der Bubendörfer Michael Dieterle. Er hatte die brillante Idee, Schafe als          einer grossen Tasche und geht
       Rasenmäher zu vermieten. Besonders Freude hatte ich natürlich daran,               auf Verteiltour im ganzen
       dass bei Dieterle neben den Schafen auch die schönen Walliser Schwarz-             Stedtli.
       halsziegen zum Einsatz kommen – bin ich doch selbst eine Walliser Berg-
       geiss. Auch der sizilianische Konditor ist mir noch lebhaft in Erinnerung,
       der fern seiner Heimat und Familie mit der Übernahme der Konditorei
       Krattiger seine Chance packen wollte. Das ging leider schief.
          Den grössten Eindruck hinterlassen hat aber Ali Cöcel. Er hat noch
       während seiner Lehre auf einer Bank sein eigenes Reinigungsinstitut
         gegründet. Er wollte etwas erreichen und war sehr schnell erfolgreich.
       Heute beschäftigt er über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit
       nicht mal 20 Jahren war Cöcel geschäftstüchtig, fleissig und vor allem
       war er sich nicht zu schade sein, selbst den Besen zu schwingen. Davor
       habe ich  grossen Respekt.
          Ich gehe gerne zu meinen «Aufgefallen»-Terminen. Da treffe ich immer
       auf Menschen in Aufbruchsstimmung. Sie verwirklichen ihren Traum von
       eigenen Geschäft oder setzen eine neue Idee um. Das ist etwas Schönes,
       Positives. Ich gehe gut gelaunt aus jedem dieser Gespräche. Natürlich läuft
       es nicht bei allen rund. Das merke ich etwa dann, wenn ich zwei-, dreimal
                        innerhalb weniger Jahre ins gleiche Lokal, aber zu neuen
                        innerhalb weniger Jahre ins gleiche Lokal, aber zu neuen
                         Mietern unterwegs bin. Das unterstreicht das Risiko, das
                         Mietern unterwegs bin. Das unterstreicht das Risiko, das
                         sie alle eingehen. Umso mehr freue ich mich für all jene,
                         denen es gelingt, ihr Unternehmen auf sichere Beine zu
                         stellen, zu wachsen – und ja: aufzufallen.»


                          Isabelle Pryce schreibt für das LiMa als freischaffende
                          Texterin und Journalistin.



       – 16 –  LiMa Mai – Juni 2017
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