Page 16 - LiMa 50
P. 16
AUFGEF ALLEN
im Kantonsmuseum, eine neuerliche
Ausstellung ist nicht vorgesehen, aller-
dings plant Hess Depotführungen ab
Mitte 2017. Denn wenn die beiden so
ihre Blicke über die Stoffe gleiten lassen
und eintauchen in die Geschichte, dann
glänzen ihre Augen. Doch erst einmal
schlummern sie hier unten weiter, die
Fahnen Liestals – umsurrt vom Luftent-
feuchter, der dafür sorgt, dass auch die
kommenden Museumsleiter über einen
Fahnenschatz wachen können.
Fähnchen im Wind sein
Fahnen haben auch Eingang in den
Wortschatz gefunden. Strebt man etwas
an, schreibt man es sich auf die Fahnen,
bleibt man einer Sache trotz widriger
Umstände treu, hält man die Fahne
hoch. Wer sich zurückzieht, streicht die
Fahnen, und wer kapituliert, hisst die
weisse Fahne. Ein Opportunist ist ein
Fähnchen im Wind und die Möglichkeit,
dass ein Betrunkener eine Fahne hat,
ist ziemlich gross.
Fahnen haben aber nicht nur redens-
artliche und politische Bewandtnis,
nicht nur Staaten hissen sie und Kantone,
auch Unternehmen und Organisationen
beflaggen ihre Sitze, Vereine ihre
Lokale. Worauf drucken UNICEF,
Uwe Zinke McDonald’s und das Rote Kreuz ihre
Logos? Fahnen wehen in Schreber-
gärten, auf Regierungsgebäuden, vor
Autohändlern. Und was wäre die Mut-
tenzerkurve im St. Jakobstadion zu Basel
ohne die rot-blaue Fahnenkultur?
Diese Regimentsfahne aus der ersten Hälfte
es 17. Jahrhunderts bildet den Start zu
Liestals Fahnensammlung.
Was wäre die Muttenzerkurve ohne die
rot-blaue Fahnenkultur?
– 16 – LiMa März – April 2016