Page 53 - LiMa September/Oktober 2016
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Der Brunnen vor dem Gasthof Sonne an der
Rathausstrasse anno 1864 (oben).
Der Obere Fischmarkt mit Brunnen
im Jahr 1896 (rechts).
Was oben stört,
gehört unter den
Boden
von Hanspeter Meyer
Wasser und Abwasser waren bis ca. 1870 auch in Liestal ein grosses Problem.
Die Versorgung und Entsorgung erfolgte oberirdisch. Das Wasser musste über
Kanäle und Brunnen in den Gassen in die Stadt geführt werden. Das Abwasser
wurde durch Versickern oder in sogenannten Abwassergassen (E-Gräben)
entsorgt. Der obere Teil der Weissen Gasse ist der letzte verbliebene Teil einer
Abwassergasse.
Man kann sich vorstellen, dass die hygienischen Verhältnisse nicht zum Besten
bestellt waren. Erst mit der Erstellung der unterirdischen Wasser leitungen und
Kanalisationen kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts konnten diese Probleme
gelöst werden.
Noch ein Hinweis zu den Brunnen: In der Altstadt gab es an zahlreichen
Orten Brunnen. Hier tauschte man sich aus, diskutierte über das alltägliche Hanspeter Meyer, langjähriger
Stadtschreiber von Liestal,
Leben, welches damals nicht immer leicht war. Oft kam es auch zu Streitereien Einwohnerrat und einst Heraus-
bezüglich Gebrauch des kostbaren Nasses (Trinkwasser, Wasser zum Waschen geber des Magazins «Lieschtler
Fänschter» kennt die Stadt wie
oder zum Tränken von Vieh und Pferden). seine Hosentasche.
LiMa November – Dezember 2016 – 53 –