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IM MUSEUM
Jährlich kommen 1000 frisch hinzu:
André Weibel sammelt Postkarten.
druck. Das bietet er der Kundschaft in lers Otto Plattner verschrieben. Der Besonders haben es ihm aber
seiner Werkstatt, gedruckt auf handge- war ein geschäftiger und nicht minder Plattners Soldatenmarken angetan, denn
schöpftem Büttenpapier. Sogar im vielseitiger Maler, der nicht nur Törli Altherr wollte nicht sammeln, was
Ausland kauft er Schriften aus Blei und und Rathaus verzierte. Seit 35 Jahren andere schon sammelten. So kam er auf
Holz zusammen. Gerade hat er eine sammelt Alther dessen Bilder, Plakate, die Marken. Plattner hatte vier von ihnen
besonders seltene aufgespürt. Als er vor Broschüren, Keramiken, Karten, Bann- gemalt. Während des 2. Weltkriegs
über 30 Jahren in die Materie einge- tagsmedaillen, Fasnachtlaternen. frankierten sie die Feldpost diverser
taucht ist, hatte er sich schon in sie
verguckt. Ihr Name: Sensation. Über die
Jahrzehnte war sie wie ein Einhorn:
flüchtig und scheinbar ausgestorben.
Nun hat er einen Satz im Internet
gefunden. Ob es gar der einzig verblie-
bene ist?
Weibel und Spinnler haben
Geschichtsträchtiges im Sinn. In Lausen
nämlich steht eine alte Papiermühle.
Sie ist in privatem Besitz, Heimat- und
Denkmalschutz haben das Gebäude nicht
unter Schutz gestellt. Man munkelt, dass
es eine besser erhaltene Papiermühle in
ganz Europa nicht gäbe. Spinnler und
Weibel, die beiden papierverrückten,
träumen nun von einem Museum. Darin
könnten sie Prägedruck- und Setzkurse
anbieten. Weibel könnte Vorträge halten
zu seinen Karten und die schönsten
Stücke ausstellen.
Otto Plattner auf den Fersen
Vielleicht fänden auch die Sammler-
stücke von Robert Altherr Platz darin.
Er hat sich ganz den Werken des Liesta-
Heinz Spinnler in seiner Druckwerkstatt an
der Abziehpresse.
Hier wünschen sich die zwei «Papierver-
rückten» ein Museum: Die alte Papiermühle
Lausen (rechts im Bild).
LiMa Januar–Februar 2015 – 29 –