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Für Führungen wirft sich der Frenkendörfer Museumsleiter Fritz Brönnimann zuweilen in den IM MUSEUM
Original-Frack und -Zylinder des einstigen Dorfarztes Emil Meyer. Hier in Gesellschaft von
Baselbieter Drescher-, Arbeits-, Festtags- und Arbeitstrachtenträger/innen (v.l.).
Geschoss mit den historischen Dichtern Als Dank bekam er aus der ganzen Welt
reicht. In Bild und Ton gilt es hier etwa Krippen geschenkt. Dieser Nachlass
dem Basler Rapper Black Tiger zu bildet das Fundament des Bubendörfer
frönen, dessen vertonte Version von Museums, das von einem Kulturverein
Ausschnitten aus Spittelers «Olym- betrieben wird.
pischem Frühling» Literatur und zeit- Museumsleiterin ist seit drei Jahren
genössischen Sprechgesang verbindet. Claudia Rüfenacht. «Von anderen
Museen unterscheidet uns, dass wir jedes
Kunterbunte Krippen in Jahr eine komplett neue Ausstellung
Bubendorf haben», sagt sie. Trotzdem kämpft das
Bubendorfs Krippen- und Spielzeug- Team gegen Vorurteile. Das Museum ist
Museum widmet sich ganz und gar der im November und Dezember jeden Sonn-
Weihnachtszeit. Auch es arbeitet in einer tag geöffnet, hinzu kommen die jeweils
kleinen Abteilung die Dorfgeschichte ersten Sonntage der Monate Januar und
auf, ein Webstuhl steht etwa hier. Doch Februar. Die aktuelle Ausstellung zeigt
in Bubendorf dreht sich alles um Engel. Bereits jetzt laufen die Vorberei-
Krippen. Sie sind kunterbunt und tungen für die Ausstellung 2015.
blechern aus Mexiko, tönern aus Peru
Literarischer Blick in Liestals oder hölzern aus Polen. Angefangen hat Ziefen: Das Rattern in den
Vergangenheit alles mit Menschenfreund und Krippen- Ohren
Nächster Halt: Liestal. Im Dichter- und liebhaber Hans Beutler, der zahllose 250 Webstühle ratterten einst in Ziefen.
Stadtmuseum zeigt Museumsleiter Stefan jüdische Kinder während des Dritten Heute ist es noch einer, und auch den
Hess am liebsten die literarischen Reichs vor dem sicheren Tod bewahrte. hört man nur selten. Über der Turnhalle
Schätze. Schon der Name sagt, dass es
sich hier nicht um ein klassisches Verpackt Literatur in die Form von Slam Poetry, Spoken Word und Mundart-Rap:
Heimatmuseum, sondern vornehmlich Dichter- und Stadtmuseumsleiter Stefan Hess
um einen literarischen Blick in die reiche
Vergangenheit Liestals handelt. Das
Herz des Museums ist die Ausstellung
aus den Nachlässen Georg und Emma
Herweghs, Carl Spittelers und Joseph
Victor Widmanns. «Nicht zuletzt
darum», sagt Hess, «verstehen wir uns
auch als Plattform für regionale Schrift-
steller.»
Während auf der obersten Etage
in der Dauerausstellung zu Liestals
Geschichte und Brauchtum Banntag,
Fasnacht und Chienbäse schliesslich
doch noch klassische Heimatcouleur
verströmen, begeht das «DISTL» im
ersten Geschoss akustische Pfade. «Live
– Literatur auf der Bühne» heisst die
Ausstellung, die bis Juni Slam Poetry,
Spoken Word und Mundart-Rap in den
Mittelpunkt rückt und bis ins zweite
LiMa Januar–Februar 2015 – 21 –