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HIER LEBEN WIR
    Sükran, Melike, Mustafa und Zeynep sind eine lebhafte Familie –
    t ürkisch und schweizerdeutsch wird hier durcheinander gesprochen.
    Ihre zwei Wellensittiche plaudern im Hintergrund mit.





       einmal im Jahr feiern alle zusammen auf   den.» Die 22-Jährige macht die Aus-  werden die Yildiz’ wieder ab und zu
       dem Frenkendörfer Robinson-Spielplatz.  bildung zur Kleinkinderzieherin. Sie   zum Skifahren in den Schwarzwald
           Das hat Tradition. Ebenso die drei   liebt Kinder: «Wenn sie lachen und   fahren. Die Mutter zieht es nicht auf die
       Wochen Sommerferien in der Türkei.     Spass haben, macht mich das glücklich.»   Piste, sie bevorzugt Spaziergänge. Wo
       Eine Woche wird die Wärme und das      Sie überlegt sich, nach der Lehre ein   sich die 46-Jährige für ihre Kunst
       Meer in Izmir genossen, bevor es zu den   Studium als Kindergärtnerin in Istanbul   inspirieren lässt.
       Grosseltern nach Istanbul respektive nah   zu machen oder dort eine Kita nach
       an die georgische Grenze geht. In      Schweizer Vorbild zu eröffnen.
       Istanbul lernten sich Mustafa und Sükran      Der Traumberuf von Melike ist
       kennen. Er – in Liestal aufgewachsen   Ärztin. Sie peilt nach der BVS die FMS
       – verbrachte mit 18 Ferien bei seiner   und später die Fachhochschule an. Und    zVg
       Tante. Sie war Mieterin der Familie von   sie hat noch ein hochgestecktes Ziel: Sie
       Sükran. «Zwei Jahre führten wir eine   will Geige spielen lernen. Zeynep
       Fernliebe», blickt der 44-Jährige zurück,   hingegen hat sich eine Gitarre gekauft …
       «dann heirateten wir und Sükran kam        Mutter Sükran gibt als Hobbys
       mit mir in die Schweiz.» 1993 wurde    Schwimmen und Joggen an. Mustafa
       Zeynep geboren, 1998 Melike.           Yildiz hat lange Fussball gespielt und
           Es seien die besten Töchter, sagen   war noch länger Schiedsrichter. Dafür
       die Eltern. Man spürt, den gegenseitigen   fehlt ihm nun die Zeit, denn er muss
       Respekt. «Bei uns darf jeder sein, wie er   samstags arbeiten: Er führt seit sechs
       oder sie will», sagt der Vater. Gerade-  Jahren eine Brockenstube in Hölstein.
       heraus sind die jungen Frauen – genau   Der Logistiker, der 20 Jahre bei der
       wie der Vater. Sie geniessen viel Freiheit,   Magnetic gearbeitet hatte, bis sie ver-
       halten sich aber an die von den Eltern   kauft wurde, kam eher zufällig in dieses
       aufgestellten Regeln.                  Business. Es gefällt ihm aber sehr gut
           «An unseren Eltern schätzen wir,   – insbesondere der Kontakt zur vielfäl-
                                                                                      Sükran Yildiz auf einem Ferienfoto in
       dass sie immer hinter uns stehen»,     tigen Kundschaft – und er meint: «Es ist   Marokko.
       meinen beide Töchter wie aus einem     ja auch Logistik, was ich jetzt mache:
       Mund. Melike ist die ruhigere, gelas-  Gegenstände holen, präsentieren und
       senere. Zeynep die lebhaftere, die     verkaufen.»
       schmunzelnd bemerkt: «Auch vom             Der Sonntag gehört der   zVg
       Aussehen her sind wir völlig verschie-  Familie. Jetzt im Winter



                   zVg










                                                                          Einmal pro Jahr feiert Grossfamilie mit Schwester und
                                                                           Bruder von Mustafa und mit Cousinen und Cousins ein
                                                                           Fest auf dem Frenkendörfer Robinson-Spielplatz. Hier die
                                                                           Cousins Cumhur, Zekeriya, Mehmet, Naci und Mustafa

                                                                           (v.l.).
                  Mustafa, Melike, Zeynep und Sükran bei einem kürzlichen
                  Aufenthalt in der Türkei.
                                                                                                 LiMa Januar–Februar 2015  – 45 –
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