Page 5 - LiMa September/Oktober 2016
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Publireportage                                                                    In schwierigen Situationen ist Gerold Ehrsam


                                                                                     dankbar für die professionelle Begleitung, die er
                                                                                     beim Roten Kreuz Baselland erhält.

                                                                                     Nebensächlichkeiten. Man bleibt bei dem, was
                                                                                     wichtig ist. Das gibt eine unglaubliche Tiefe.»


                                                                                           «Zu erleben, dass jemand
                                                                                          in Frieden stirbt, ist etwas
                                                                                          Gewaltiges und kann durch
                                                                                           nichts ersetzt oder über-
                                                                                               troffen werden.»

                                                                                        Gerold Ehrsam empfindet es als Erleich­
                                                                                     terung, dass sich der Umgang mit alten,
                                                                                     schwerkranken  und  sterbenden  Menschen
                                                                                     heute entkrampft – auch wenn es immer noch
                                                                                     Menschen gibt, die einsam sterben. Dabei
       «Es braucht sehr viel                                                         bräuchten gerade Sterbende einen Spiegel

         Fingerspitzengefühl.»                                                       und ein offenes Ohr. Und auch Humor. Denn
                                                                                     Gerold Ehrsam sagt: «Die Leute sind froh,
                                                                                     wenn man ungekünstelt mit ihnen umgeht.
       Gerold Ehrsam ist Begleiter «Palliative Care».                                Wenn man nicht salbadert, sondern das, was
                                                                                     ist, offen anspricht. Das fehlt ihnen oft. Sie
       Gerold Ehrsam ist 65 Jahre alt und lebt in   er für den   Besuchs­ und Begleitdienst des   mögen es nicht, wenn man sagt: Das wird
       Liestal. Seit  drei Jahren  begleitet  er kranke   Roten Kreuzes Baselland tätig. Gerold Ehr­  schon wieder – obwohl man weiss, dass die­
       und sterbende Menschen in ihrer letzten   sam hat ein Buch mit Gedichten veröffent­  ser Mensch medizinisch am Ende ist. Das ist
         Lebensphase. Zuvor hat er als Romanist, u.a.   licht. Es heisst: fliegen lügen nicht (Wolfbach   ja ein Belügen und das wird auch so verstan­
 ip
       als Gymi­Lehrer, wie auch im Asylwesen, im   Verlag Zürich 2016).             den. Man muss vielmehr authentisch sein und
       Gastgewerbe und als Reiseleiter gearbeitet.                                   fragen: Was brauchst du? Was ist dir jetzt
       2010 besucht er zuerst den Pflegehelferkurs   Ein würdiger Teil des Lebens    wichtig? Möchtest du schweigen? Möchtest
       und anschliessend den Passage­Lehrgang   Gerold Ehrsam ist das Thema nicht unange­  du, dass ich dir etwas vorlese? Oder möch­
       vom Schweizerischen Roten Kreuz. Heute ist   nehm: Alter, Krankheit, Sterben und Tod. Er­  test du vielleicht eine Schallplatte aus deiner
                                              staunlich, denn normalerweise meiden wir ja   Jugend hören?»
                                              eher, was damit zu tun hat. Auch er hatte das
    Gerold Ehrsam ist einer von hundert       so gelernt: «Meine Eltern haben das beiseite   Demut gelernt
    Freiwilligen, die sich im Besuchs­ und    geschoben, und als die Grosseltern starben,   Zuhören, nachfragen, sich selber zurück­
    Begleitdienst für das Rote Kreuz Baselland   hat man die Kinder möglichst weit weg ge­  nehmen zu können, das sind die wichtigsten
    engagieren. Dieser existiert seit 10 Jahren.   bracht. Als Erwachsener ist es mir dann an­  Eigenschaften des Begleiters Palliative Care.
    Die Freiwilligen im Besuchsdienst schenken   ders ergangen. Ich wusste am Anfang auch   Im weiblich geprägten Pflegewesen ist Gerold
    älteren und behinderten Menschen regel­   nicht, wie damit umgehen. Aber ich war drin   Ehrsam ein gefragter Begleiter von Männern
    mässig Zeit und Gesellschaft – rund       – und dann konnte ich nicht anders.» Auch die   in ihrer letzten Lebensphase. Diese ehren­
    hundert betreute Personen sind es pro     SRK­Kurse haben ihm geholfen, adäquater mit   amtliche Tätigkeit hat ihn viel Demut gelehrt.
    Jahr. Jene im Begleitdienst stehen Kranken   der Situation umzugehen. Für Gerold Ehrsam   Hochachtung für Menschen in schwierigen Si­
    und Sterbenden zur Seite und sind für die   ist klar, dass das Lebensende ein würdiger Teil   tuationen. Dankbarkeit seinem eigenen Leben
    pflegenden Angehörigen da. Im letzten Jahr   des  Lebens sein  sollte,  und  er hat  bald  ge­  gegenüber. Franziska Baetcke
    haben all diese freiwillig tätigen Menschen   merkt, dass die Begegnungen mit den ster­
    3’800 Stunden Zeit geschenkt, das sind    benden Menschen ihn nicht nur berühren, son­
    fast zwei Jahre Arbeitszeit.              dern auch nähren. Ganz klar, sagt er:
        Weitere Freiwillige für diese wertvollen   «Natürlich ist jeder Mensch individuell, aber
    Aufgaben sind immer gesucht. Sie werden   was allen gemeinsam ist:  Wenn es ans Le­  Rotes Kreuz Baselland
                                                                                     Fichtenstrasse 17, Liestal, T 061 905 82 00
    beim Roten Kreuz Baselland sorgsam in     bensende geht, hat man keine Zeit mehr für   info@srk­baselland.ch, www.srk­baselland.ch
    ihre Aufgaben eingeführt und erhalten regel­
    mässige Begleitung und Weiterbildung.                                                     LiMa November – Dezember 2016  – 5 –
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