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BERNINA 530
                                                                                                       Dressmaker
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                                                                                                         KOLUMNE
       Vorletzte Worte.





                     zVg  Es war ein spannendes   was er rückblickend anders machen würde.   Stadt zentrum. Drei Tage lang lässt mich der
                       Interview. Zwei Brüder,   «Weniger wärche», sagte er. Dann wollte    prominente Mann an seinem Leben teil
                       beide um die 80, die   ich wissen, was unter dem Strich bleibe.    haben, wir essen gut und reden viel.
                       zusammen ein erfolg-   Er antwortete: «I ha vier gfreut Goofe, und      Im Flieger zurück in die Schweiz sehe ich
                       reiches Unternehmen    em säbe rächni vill.»                  meine volle Agenda vor mir, und mir wird klar
                       aufgebaut hatten. «Ich      Die vorletzten Worte von Männern sind   dass ich diese Herausforderung erstens
                       hätte mir mehr Zeit für   überall dieselben: Zuviel gearbeitet, zu wenig   unmöglich annehmen und zweitens unmöglich
       Ernst Näf, Vater des   die Familie nehmen   Beziehungen gepflegt, zu viel Pflicht erfüllt,   ablehnen kann. Was jetzt?
       Kolumnisten Willi Näf, der
       in seinem Leben lieber   sollen», sagte der eine.   sich zu wenig Kür gegönnt.      «Annehmen!», ruft die Familie. Jetzt hat
       weniger gearbeitet hätte.  «Ich auch», nickte sein      Eine Woche später piepst mein Telefon.   der Vater vielleicht endlich mal keine Zeit
                       Bruder. Mit am Tisch   Eine internationale Nummer leuchtet auf.   mehr zum Erziehen, er soll die Türe zu seiner
       sass auch ein Sohn, der die Firma heute   «Grüezi Herr Näf, ich plane meine Biographie   Schreibstube ruhig öfter schliessen. Ein
       leitet. «Ich stehe morgens um fünf auf und   und brauche einen guten Autoren, Sie wurden   begeisterter Vater bleibt er sowieso.
       komme abends um neun nach Hause»,      mir empfohlen.» Als der Anrufer mir seinen   Wenn die Kinder etwas wissen, dann das.
       erzählte er. Er hat drei Kinder.       Namen nennt, schnappe ich nach Luft.       «Annehmen!» ruft auch das Herz. Und
           Ich denke an meinen Vater, der 70 Jahre      Natürlich will er mich erst mal kennen   dermaleinst beim Sterben üben wird es
       lang auf seinem Appenzeller «Hämetli» gelebt   lernen. Seine Assistentin schickt mir ein   sagen können: «Du Glückspilz hast Chancen
       und tagein tagaus im Stall und auf der Wiese   Flugticket. Ein Chauffeur mit weissem Hemd   bekommen, Kür zu fahren, und hast sie
       gearbeitet hat. Als er einst auf der Intensiv-  und schwarzem Mercedes fährt mich vom   gepackt».
       station das Sterben übte, fragte ich ihn,    Flughafen zu einem Fünfsternhotel im

                                                                                             Li LiMa September–Oktober 2015  – 47 –Ma November–Dezember 2015  – 47 –
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