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ARGUMENTE
In dieser Rubrik äussern sich die Liestaler
Einwohnerratsfraktionen CVP/EVP/GLP, SP,
Grüne, SVP und FDP zu einem aktuellen
Thema.
zVg
Meret Franke, Fraktion Grüne Georg Ambühl, SVP-Fraktion Dominic Odermatt, FDP-Fraktion
Flüchtlinge sind willkommen Flüchtlingsaufnahme: JA! Aber…
in Liestal Eine schwierige Aufgabe Grundsätzlich ist das geplante Bundes-
Weltweit sind Millionen Menschen auf der Die Aufnahme von Flüchtlingen können wir zentrum in Liestal eine gute Sache, die eine
Flucht vor Krieg und Verfolgung. Flüchtlinge nur bedingt steuern, werden uns diese Men- breite politische Unterstützung erfährt. Die
sind Menschen wie Sie und ich: Mütter, schen doch von Bund und Kanton zugeteilt. Standortevaluation von Bund, Kanton und
Väter, Kinder, Junge und Alte. Aus purer Ver- Wichtig ist aber, dass wir den Asylanten eine der Stadt verlief konstruktiv. Die Vorausset-
zweiflung nehmen sie den beschwerlichen gute Betreuung anbieten können, und zwar zungen in Liestal sind besser als in kleinen
Weg nach Europa auf sich, in der Hoffnung im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten. Gemeinden: Teils bestehende Infrastruktur
auf eine sichere Zukunft. Ein paar von ihnen Zudem ist es nötig, dass die Asylanten sinn- mit freien Kapazitäten – zentral gelegen und
werden, wenn sie Glück haben, auf ihrer voll für unser Gemeinwohl in Arbeitsprozesse doch nicht im Wohngebiet sowie positive
Flucht bis nach Liestal gelangen. Die grosse eingebunden werden, damit sie einen Sinn für Effekte bei Arbeitsplätzen und Entlastungen
Flüchtlingsbewegung macht Angst, denn die Zukunft sehen und auch eher gewillt sind, in anderen Bereichen des Asylwesens spre-
noch ist ungewiss, wie die vielen Menschen sich zu integrieren. Ein grosses Thema in der chen für eine zustimmende Haltung. Dass die
aus fremden Kulturen unser Leben verändern Fürsorge ist immer noch die Betreuung der Emotionen in diesem Thema so wenig hoch-
werden. Sie können unsere Stadt aber auch unbegleiteten minderjährigen Asylanten, was gekocht sind, ist erfreulich! Trotzdem gibt
bereichern und bunter machen! Heissen wir enorme finanzielle Mittel verschlingt. Leider es noch offene Fragen v.a. in Bezug auf die
die Flüchtlinge willkommen und begegnen ih- werden die Gemeinden in dieser Sache vom Finanzierung und die langfristige Planung der
nen mit Verständnis und Respekt, Herzlich- Kanton sich selber überlassen. Hier ist drin- Kapazitäten. Eine kritische Haltung ist ge-
keit, Gesprächen oder einem Lachen – denn gender Handlungsbedarf. rechtfertigt, rein emotionale Abwehrreflexe
nur der Austausch fördert die Integration. bringen uns hingegen nicht weiter.
Kantonsbibliothek Baselland
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LA SCALA
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Marie-Claire
Bei uns kommt Siegenthaler
Kultur zu Wort
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LiMa November–Dezember 2015 – 49 –