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AUFGEF ALLENALLEN
             AUFGEF                                                                      EINKAUFSERLEBNIS
















                                                                                                                           9





















                                                           8                                                              10
       8–9 So sehen die Überreste einer kremierten Person in der ersten Stufe aus. Die metallenen Stoffe werden mit einem Magneten entfernt, danach
           werden die Überreste zu einem Aschegranulat zerrieben. Ein kleines «Museum» zeigt eine Sammlung ungewöhnlicher metallener Bestand-
           teile und Grabbeigaben, die schon in der Asche zum Vorschein gekommen sind.
       10   Die Asche der verstorbenen Person wird in die gewählte Urne gefüllt und anschliessend zum Abholen bereit gestellt für die Angehörigen
           oder das Bestattungs unternehmen.


       wird, wer sich hier bewirbt, am Schnup-
       pertag mit mindestens einer Leiche         Auch ein Krematorium lebt nicht ewig
       konfrontiert, gewöhnlich unverhofft und
       eher beiläufig. Das sei ein hervorra-      Das Krematorium am Hörnli ist seit 1984 in Betrieb und hat seine Lebens -
       gender Filter, sagt Bernhard, «wer         erwar tung überschritten. Die nötige Modernisierung ist nicht umsetzbar,
       zusammenzuckt, wem übel wird, der          unter anderem erfüllen die jetzigen Öfen die Luftreinhalteverordnung nicht.
       hat hier keine Zukunft.»                   Deshalb haben vor Kurzem die Bauarbeiten für das neue Krematorium
           Am Brennen hält das Feuer Erdgas       am Hörnli  begonnen.
       aus dem Netz der Industriellen Werke          Es liegt inmitten des grössten Friedhofs der Schweiz. Der ist knapp
       Basel, kurz IWB. Das Krem sei ein guter    5’000 Hektaren gross, wurde 1932 eingeweiht und wird heute geleitet vom
       Kunde, die Rechnung, jawohl, sagt          Liestaler Marc Lüthi, Chef des Basler Bestattungswesens. Über 200’000
       Bernhard Meister schulterzuckend, falle    Verstorbene  verwesen hier, mehr als in Basel leben. Die Beigesetzten
       entsprechend hoch aus. Etwa die Hälfte     ruhen hier aber nicht für ewig. Nach einer Ruhefrist von 20 Jahren wird auf
       der Schweizer Krematorien ist wird mit     Wunsch exhumiert und den Angehörigen zurückgegeben, was noch übrig ist.
       Erdgas gespeist, die andere Hälfte feuert   Erdbestattungen bleiben im Boden, Asche wird in einem Sammelgrab
                                                  bestattet. 30’000 Franken kostet das teuerste Grab für zwei Dekaden,
       elektrisch.
                                                  das günstigste ist für Verstorbene aus Basel gratis.
                                                     Der Friedhof Hörnli bietet neben klassischen Grabfeldern und den
                                                  strammen Reihengräbern anonyme wie mit Namen versehene Gemeinschafts-
                                                  gräber, Familiengrabstätten, Urnennischengräber, Wiesengräber, Grab-
                                                  stätten für Muslime und Kindergräber, um nur einige zu nennen. Betrieben
                                                  wird der Friedhof von der Stadtgärtnerei des Bau- und Verkehrsdeparte-
                                                  ments der Kantons Basel-Stadt.
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